Vom Klick zur Anfrage: Wie nutzerfreundliche Formulare den Unterschied machen

Inhalt

Formulare sind oft die direkte Verbindung zwischen Interessenten und Auftrag — egal ob Kontaktanfrage, Bestellung oder Buchung. Ein schlecht gestaltetes Formular kann einen Kundenkontakt vollständig verhindern, ein gutes Formular dagegen die Conversion spürbar steigern.

Label vs. Placeholder — was ist das Problem?

Klassische Labels stehen außerhalb des Felds, sind immer sichtbar und sorgen für klare Orientierung – auch wenn mehrere Felder oder eine Pause beim Ausfüllen entstehen. Auch bezüglich Screenreadern sind sie der bessere Weg. 

Placeholder, also Platzhalter, sparen Platz und wirken modern, verschwinden aber beim Tippen, was schnell zu Unsicherheit führt – besonders bei komplexeren Formularen oder auf mobilen Geräten.

Zwei Formulare im Vergleich
Vergleich zwischen Formular mit Label und mit Placeholder

Floating Labels — die praktische Mittelweg‑Lösung

Floating Labels starten wie Placeholder im Feld, verschieben sich beim Klick oder Fokus aber nach oben und bleiben sichtbar, während der Nutzer tippt. So kombiniert man die moderne Optik von Placeholdern mit der Klarheit eines klassischen Labels. Zwar braucht es etwas mehr Platz als nur Placeholder, ist aber trotzdem platzsparender als klassische Label.

Die Umsetzung ist dabei etwas aufwendiger, da CSS-Animationen und oft auch JavaScript benötigt werden, um die Bewegung und optische Feinheiten sauber hinzubekommen. Dafür kann man Floating Labels auf vielfältige Weise deinem Design anpassen, sodass das Formular modern und ansprechend wirkt. Du kannst dir das gerne live in meinem Kontaktformular anschauen und mich jederzeit fragen, wenn du das auch für deine Website umsetzen möchtest.

Pflichtfelder: Weniger ist oft mehr

Bei einem Kundenprojekt kam neulich das Thema „Pflichtfelder“ zur Sprache: Die Seite hat ein relativ komplexes Kontaktformular, das direkt erweiterte Eckdaten als Pflichtfelder abfragt.

Das Problem dabei ist: Zu viele Pflichtfelder schrecken ab, besonders bei der ersten Kontaktaufnahme. Nutzer geben ungern viele persönliche Daten preis, bevor überhaupt ein Gespräch begonnen hat. Deshalb empfehle ich meist, Pflichtfelder auf das absolut Notwendige zu begrenzen – in den meisten Fällen sind das E-Mail-Adresse und die Nachricht.

Es hat sich gezeigt, dass mit jedem zusätzlichen Pflichtfeld die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Nutzer das Formular abbrechen. Gerade für kleine Unternehmen und Solo-Selbstständige ist es daher wichtig, den Erstkontakt möglichst niedrigschwellig zu gestalten, um möglichst viele Anfragen zu bekommen.

Wenn weitere Daten wichtig sind, können diese später über Folgeformulare oder Telefonate nachgefragt werden. So bleibt das erste Formular schlank und motiviert zum Absenden.

Nachfassen statt überfrachten

Wenn zusätzliche Informationen wirklich nötig sind (Adresse, Telefon, Details zur Bestellung), lieber nach dem ersten Kontakt in einem gezielten Folgeformular oder Telefonat nachfragen. Das senkt die Absprungrate und sorgt für bessere Leads.

Praktische Tipps für schnelle Verbesserungen

  • Pflichtfelder auf das Minimum reduzieren, um Einstiegsbarrieren zu senken.
  • Bei umfangreichen Formularen mehrseitige Formulare nutzen, das wirkt weniger abschreckend.
  • Für wichtige Felder klare Labels verwenden oder Floating Labels einsetzen, damit die Hinweise immer sichtbar bleiben.
  • Mobile Nutzerfreundlichkeit prüfen: Formulare sollten auf Smartphones genauso kurz und übersichtlich sein wie auf dem Desktop.
Foto von Thomas Heger

Thomas Heger
Webdesigner für KMU und Selbstständige

Seit über 20 Jahren gestalte ich Websites, die funktionieren – klar, durchdacht und mit dem Fokus auf das Wesentliche. Ich mag sauberes Design, pragmatische Lösungen und gute Gespräche auf Augenhöhe. Ich glaube an klare Strukturen, ehrliches Feedback und daran, dass man im Netz nicht schreien muss, um sichtbar zu sein. Louise (meine Hündin & Feel-Good-Managerin) sieht das übrigens genauso.

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