Cookie-Popups – Wenn gut gemeint das Gegenteil von gut gemacht ist

Willkommen zur Reihe U.F.O. – "Unnötig, fragwürdig, omnipräsent"

Dies ist der erste Teil meiner Artikelserie über nervige, aber häufig genutzte oder effektive Elemente im Webdesign. Ich nehme dabei kritisch unter die Lupe, was uns im Internet-Alltag so richtig auf die Nerven geht – und warum es trotzdem so verbreitet ist. Falls du eigene Ideen oder besonders schlimme UX-Sünden (User Experience) entdeckt hast, lass es mich wissen!

Eigentlich fing alles mit einer guten Idee an: Die EU wollte mit ihrer Cookie-Richtlinie Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten geben. Doch statt einer klaren und einfachen Lösung haben wir ein Chaos aus Popups, versteckten Ablehn-Optionen und nervtötenden Klickorgien bekommen. Heute sind Cookie-Banner nicht nur allgegenwärtig, sondern oft auch absichtlich kompliziert gestaltet, um uns zur Zustimmung zu bewegen.

Warum ist das so nervig?

  1. „Alles akzeptieren“ ist leicht – „Alles ablehnen“ eine Odyssee
    Wer sich durch Cookie-Banner klickt, merkt schnell: Die Schaltfläche „Alle akzeptieren“ ist groß, grün und prominent. Die Option „Alles ablehnen“? falls überhaupt vorhanden, ist sie oft irgendwo versteckt – oder erfordert mehrere Klicks durch Untermenüs. Dass das erlaubt ist, zeigt, dass die Regelung zugunsten der Werbeindustrie verwässert wurde.
  2. „Berechtigtes Interesse“ – Die perfide Grauzone
    Immer mehr Seiten kennzeichnen Drittanbieter-Cookies als „berechtigtes Interesse“ – und plötzlich müssen Nutzer Dutzende Optionen manuell deaktivieren. Hier wird ganz klar versucht, den Datenschutz zu umgehen, indem man den Nutzer mit einer Flut an Einzeleinstellungen mürbe macht.
  3. Niemand will Drittanbieter-Cookies – außer den Datensammlern
    Es gibt kaum einen legitimen Grund für Nutzer, Tracking-Cookies von Dutzenden Werbeunternehmen zuzulassen. Während Website-Betreiber und insbesondere Konzerne mit diesen Daten Milliarden verdienen, bleibt für Nutzer nur die Belästigung durch zielgerichtete Werbung und das unangenehme Gefühl, ständig überwacht zu werden.

Wie hätte man das besser lösen können?

Die EU hätte es den Nutzern deutlich einfacher machen können, indem sie gesetzlich einen verpflichtenden „Alle außer essenzielle ablehnen“-Button vorschreibt. Dieser sollte direkt sichtbar und klickbar sein – ohne Umwege. Noch besser: Eine standardisierte ID für diesen Button, damit Browser-Plugins oder Scripte ihn automatisch anklicken können. So hätte man den Datenschutz wirklich nutzerfreundlich gestaltet.

Gibt es bessere Lösungen?

Einige Webseiten zeigen, dass es auch anders geht: Statt auf nervige Popups zu setzen, blockieren sie Drittanbieter-Inhalte wie YouTube-Videos oder Twitter-Embeds standardmäßig und lassen Nutzer diese mit einem simplen Klick aktivieren. So bleibt die Seite übersichtlich, und Nutzer haben trotzdem die Wahl – ohne Popups.

Mein Ansatz: Einfach keine nervigen Cookies

Wo immer möglich, verzichte ich auf unnötige Cookies und nutze nur essenzielle, damit gar keine Cookie-Popups nötig sind. So bleibt die Seite übersichtlich und die Nutzer haben ihre Ruhe. Vielleicht sollte das auch für mehr Webseiten ein Vorbild sein?

Hast du noch schlimmere Cookie-Banner erlebt oder eine geniale Lösung entdeckt? Schreib es mir!
Und bleib dran für den nächsten Teil dieser Serie – es gibt noch viele weitere Webdesign-Sünden zu entlarven.

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Thomas Heger

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