Autoplay-Videos & Co. – Wenn Webseiten ungefragt Krach machen

Willkommen zur Reihe U.F.O.
"Unnötig, fragwürdig, omnipräsent"

In dieser Serie geht es um Elemente im Webdesign, die uns im Alltag oft begegnen – und ebenso oft aufregen. Dabei möchte ich betonen: Nicht alles, was hier genannt wird, ist grundsätzlich schlecht. Viele dieser Methoden funktionieren, einige nutze ich selbst in einer abgespeckten, respektvollen Variante.

Dennoch leidet das Nutzererlebnis häufig – sei es durch Unterbrechungen, unnötige Komplexität oder ein Gefühl der Überforderung. Ein separater Kritikpunkt ist, dass mit Tricks und psychologischen Spielchen gearbeitet wird, um Nutzer in bestimmte Entscheidungen zu lenken – oft entgegen ihrer eigentlichen Absicht.

Ich möchte daher aufklären – über die Hintergründe, die Technik und die möglichen Folgen solcher UX-Muster. Falls du eigene Ideen oder besonders schlimme UX-Sünden entdeckt hast, lass es mich wissen!

Eine Cartoon-Version von mir - Thomas Heger - wird von einem UFO entfĂĽhrt.
Ein weiteres leidiges Thema im Webdesign sind Autoplay-Videos. Kaum hat man eine Seite betreten, startet irgendwo ein Video – oft mit Werbung – völlig ungefragt. Man sucht panisch nach der Quelle des Lärms, scrollt hektisch hoch und runter, bis man den Schuldigen findet oder frustriert den Tab schließt.

Warum sind Autoplay-Videos so störend?

  1. Ăśberraschung! Aber nicht die gute Art.
    Niemand erwartet, dass eine Webseite plötzlich laute Videos startet. Gerade in ruhigen Umgebungen, wie im Büro oder spätabends, kann das extrem unangenehm sein. Wer keine Kopfhörer trägt, sorgt möglicherweise sogar für unfreiwillige Aufmerksamkeit.
  2. Performance-Killer
    Autoplay-Videos verbrauchen unnötig Bandbreite und können mobile Datenpakete belasten. Gerade auf langsamen Verbindungen oder älteren Geräten führen sie dazu, dass eine Seite schlechter lädt und sich ruckelig anfühlt.
  3. Ablenkung vom eigentlichen Inhalt
    Viele Nutzer kommen auf eine Seite, um einen bestimmten Artikel zu lesen oder eine Information zu finden. Ein Autoplay-Video lenkt ab und drängt dem Nutzer Inhalte auf, die er vielleicht gar nicht sehen wollte.

Warum setzen Seitenbetreiber trotzdem darauf?

Autoplay-Videos werden häufig genutzt, um Werbeeinnahmen zu generieren oder um Inhalte stärker zu pushen. Plattformen hoffen, dass Nutzer länger auf der Seite bleiben oder durch die Videos zum Klicken animiert werden. In Wahrheit führen solche Maßnahmen aber oft dazu, dass Besucher genervt abspringen.

Dezenter Umgang mit Videos und Audio

Es gibt sinnvolle Alternativen zu Autoplay-Videos. Eine einfache Lösung ist, Videos erst dann abzuspielen, wenn der Nutzer aktiv auf „Play“ klickt. Eine andere Möglichkeit ist, Videos standardmäßig ohne Ton zu starten und dem Nutzer die Wahl zu lassen, ob er den Ton aktivieren möchte.

Ganz nebenbei sei erwähnt, dass auch unerwartete Soundeffekte störend sein können. Beispielsweise Chatbots, die mit einem akustischen Signal auf sich aufmerksam machen, können Nutzer erschrecken oder unnötig ablenken.

Mein Ansatz: Nutzerfreundlichkeit zuerst

Ich plädiere für ein Webdesign, das den Nutzer nicht überrumpelt. Videos und Audios sollten nur dann abgespielt werden, wenn sie gewünscht sind. Falls du Unterstützung bei der Optimierung deiner Seite brauchst, stehe ich gerne beratend zur Seite.

Wie sollte man mit solchen Seiten umgehen?

  • Browser-Erweiterungen wie Autoplay-Blocker helfen, ungewollte Videos zu stoppen.
  • Falls eine Seite dich mit Autoplay-Videos nervt, gibt es meist alternative Informationsquellen.
  • Feedback an Webseitenbetreiber kann manchmal helfen, besonders wenn genug Nutzer sich beschweren.
Was sind deine schlimmsten Erfahrungen mit Autoplay-Videos und unerwarteten Soundeffekten? Lass es mich wissen und bleib dran – in der nächsten Folge dieser Serie nehmen wir uns das nächste Ärgernis vor!
Foto von Thomas Heger

Thomas Heger
Webdesigner für KMU und Selbstständige

Seit über 15 Jahren gestalte ich Websites, die funktionieren – klar, durchdacht und mit dem Fokus auf das Wesentliche. Ich mag sauberes Design, pragmatische Lösungen und gute Gespräche auf Augenhöhe. Ich glaube an klare Strukturen, ehrliches Feedback und daran, dass man im Netz nicht schreien muss, um sichtbar zu sein. Louise (meine Hündin & Feel-Good-Managerin) sieht das übrigens genauso.

Du willst wissen, wie das Internet eigentlich tickt. Hier bekommst du regelmäßig Artikel über Webdesign, digitale Strategien und technische Spielereien – mit einer Prise Humor.
LinkedIn
Facebook
Facebook
E-Mail
Nicht fĂĽr Profis. FĂĽr Neugierige.
In meinem Newsletter schreibe ich über Themen, die auch abseits von Webseiten spannend sind. Technik verständlich erklärt, Einblicke in meine Arbeit und Gedanken aus dem digitalen Alltag.